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Kopfsplitter

Fundgrube

Politiker-Gedöns

aktualisiert am 8.5.2022

Politiker-Statement Bild von Mohamed Hassan auf Pixabay

Gerhard Schröder (ehemaliger SPD-Vorsitzender, Ministerpräsident von Niedersachsen und von 1998 bis 2005 Bundeskanzler)
machte es kurz, als er Christine Bergmann 1998 zur Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in sein erstes Kabinett berief: "Du bekommst das Ministerium 'Familie und das andere Gedöns'"
Beim Schreiben von Autogrammen im Jahr 2000: "Hörmal, hol' mir ma 'ne Flasche Bier, sonst streik' ich hier und schreibe nicht weiter." Stefan Raab machte aus diesem Zitat ein Lied.
Zur Steuerreform 2003: "Man kann es so oder so machen. Ich bin für so."

Otto von Bismarck (Preußischer Ministerpräsident und von 1871 bis 1890 erster Reichskanzler des Deutschen Reiches, † 1898):
"Es wird niemals so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd."

Stalin (Ehemaliger Ministerpräsident und Diktator der Sowjetunion, † 1953)
soll den französischen Außenminister Pierre Laval 1935 gefragt haben: "Der Papst. Wie viele Divisionen hat er?".

Theodor Heuss (Bundespräsident der FDP von 1949 bis 1959, † 1963)
nach einem Bundeswehr-Manöver 1958: "Nun siegt mal schön!"

Franz Josef Strauß (bayerischer CSU-Ministerpräsident und Bundesminister für unterschiedliche Ressorts, † 1988):
Anfang 1969: "Ich glaube es ist reizvoller, in Alaska eine Ananasfarm aufzubauen, als in Deutschland das Bundeskanzleramt zu übernehmen". Entgegen dieser Einschätzung kandidierte er 1980 gegen den amtierenden Bundeskanzler Helmut Schmidt - vergeblich.

Hans Engelhardt (Bundesjustizminister für die FDP von 1982 bis 1991, † 2008):
"In der Frage der Todesstrafe ziehen wir doch alle an einem Strang."
Über eben diesen Justizminister Engelhardt urteilte Spiegel-Herausgeber Rudolf Augstein 1983 in der Ausgabe 49: "Nun haben wir einen liberalen Bundesjustizminister, dessen Wesensmerkmal seine Gemächlichkeit ist. Franz Josef Strauß meint sogar, daß sein Landsmann Engelhard, sollte er als Malermeister das Zifferblatt einer Kirchturmuhr tünchen, vermutlich vom Stundenzeiger erschlagen würde."

Herbert Wehner (SPD-Fraktionsvorsitzender von 1969 bis 1983, † 1990). Der "Zuchtmeister" erhielt unzählige Ordnungsrufe im Deutschen Bundestag und ist der am meisten verwarnte Abgeordnete überhaupt.
Dem SPD-Abgeordneten Franz Josef Zebisch, der sich über die in den 1960er Jahren noch übliche alphabetische Sitzverteilung beklagte, empfahl Wehner, sich in "Genosse Arschloch" umzubenennen.
Nachdem Wehner während einer Debatte am 22.3.1956 schon zweimal wegen des Zwischenrufs "Lüge" zur Ordnung gerufen worden war, entging er einem folgenschweren dritten Ordnungsruf nur knapp: "Der Mann kann dort oben das Gegenteil von Wahrheit behaupten!"
1965 in einem Zwischenruf an die Adresse des etwas korpulenten Bundeskanzlers Ludwig Erhard (CDU): "Sie setzen Ihrem Faß die Krone auf!"
In einer Fragestunde des Bundestages 1970 zu Jürgen Wohlrabe (CDU): "Übelkrähe!"
Zu den Christdemokraten 1975: "Wer herausgeht, muss auch wieder hereinkommen."
In einer Rede vor dem Bundestag am 20.3.1980: "Sie sind nämlich nicht Parlamentarier, sondern Sie sind das Abscheu-Bild eines Quasi-Parlamentariers."
"Mann, hampeln Sie doch nicht so herum. Sie sind doch Geschäftsführer und nicht Geschwätzführer."
"Es gibt Würstchen in diesem Parlament, die sind den Mostrich nicht wert, den man auf sie streichen müsste, um sie genießbar zu machen."

Helmut Schmidt (SPD-Legende und von 1974 bis 1982 Bundeskanzler, † 2015)
In einer Rede vor Studenten in Freiburg, 1995: "Politiker und Journalisten. Das sind beides Kategorien von Menschen, denen gegenüber größte Vorsicht geboten ist: Denn beide reichen vom Beinahe-Staatsmann zu Beinahe-Verbrechern. Und der Durchschnitt bleibt Durchschnitt."
1994 in Berlin: "Die heutige politische Klasse in Deutschland ist gekennzeichnet durch ein Übermaß an Karrierestreben und Wichtigtuerei und durch ein Übermaß an Geilheit, in Talkshows aufzutreten."

Joschka Fischer (grüner Realo und von 1998 bis 2005 Bundesaußenminister)
handelte sich zwölf Verwarnungen im Parlament ein. Weil Bundestagsvizepräsident Richard Stücklen einen Abgeordneten ausgeschlossen hatte, kommentierte Fischer 1994 diesen Vorgang mit seinem berühmtesten Ausraster: "Mit Verlaub, Herr Präsident, Sie sind ein Arschloch."

Hans Ulrich Klose (ehemaliger Bürgermeister von Hamburg und von 1991 bis 1994 Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion)
bei einer Rede im Bundestag zur Opposition: "Wir pfeifen nicht nach ihrer Tanze."

Angela Merkel (ehemalige CDU-Parteivorsitzende und von 2005 bis 2021 Bundeskanzlerin)
auf dem CDU Parteitag 2003: "Manche unserer Gegner können es sich nicht verkneifen, uns in der Zuwanderungsdiskussion in die rechtsextreme Ecke zu rücken, nur weil wir im Zusammenhang mit der Zuwanderung auf die Gefahr von Parallelgesellschaften aufmerksam machen. Das, liebe Freunde, ist der Gipfel der Verlogenheit, und eine solche Scheinheiligkeit wird vor den Menschen wie ein Kartenhaus in sich zusammenbrechen. Deshalb werden wir auch weiter eine geregelte Steuerung und Begrenzung von Zuwanderung fordern."
Am 27.11.2006 auf dem CDU-Parteitag in Dresden: "Multikulti hat Deutschland in die Irre geführt, Multikulti ist gescheitert."
Und auch 2010 wiederholte sie auf dem Deutschlandtag der Jungen Union: "Der Ansatz für Multikulti ist gescheitert, absolut gescheitert!"
Bei einer Pressekonferenz mit dem türkischen Ministerpräsidenten Davutoglu am 13.1.2015: "Von meiner Seite möchte ich sagen, dass unser früherer Bundespräsident Christian Wulff gesagt hat: 'Der Islam gehört zu Deutschland.' Das ist so; dieser Meinung bin ich auch."
Im Hinblick auf die Flüchtlingskrise behauptete die deutsche Bundeskanzlerin auf der Bundespressekonferenz am 31.8.2015: "Wir schaffen das!"
In der Talkshow Anne Will erklärte Merkel am 7.10.2015, wie sie die Flüchtlingskrise bewältigen wolle. Von den Flüchtlingen erwarte sie, dass diese sich integrieren: "Multikulti halte ich für eine Lebenslüge. Das heißt für mich, jeder kann tun und lassen, was er will". Die Asylbewerber müssten sich an Recht und Gesetz halten. Das sei bereits in der UN-Menschenrechtskonvention festgelegt.

Guido Westerwelle (2009 bis 2013 Bundesaußenminister, † 2016)
Im Mai 2001 als neuer FDP-Vorsitzender: "Auf jedem Schiff, das dampft und segelt, gibt es einen, der die Sache regelt - und das bin ich."

Ronald Pofalla (einstiger CDU-Bundestagsabgeordneter)
zu seinem Parteikollegen Wolfgang Bosbach im Jahr 2011: "Ich kann deine Fresse nicht mehr sehen".

Andrea Nahles (Ehemalige Bundesministerin und SPD-Vorsitzende)
über die CDU/CSU im September 2017 nach ihrer Wahl zur SPD-Fraktionsvorsitzenden: "Ab morgen kriegen sie in die Fresse." und "Die AfD ist nicht unser Hauptgegner."

Winston Churchill (britischer Staatsmann, † 1965)
hatte eine ganz pragmatische Sichtweise auf unsinnige und einfältige Statemans seiner Kollegen: "Lache nicht über die Dummheit der anderen! Sie kann deine Chance sein."
Ein Beispiel für Churchills Schlagfertigkeit bezeugte Lady Nancy Astor, die als erste Frau in das britische Parlament einzog. Diese meinte etwas boshaft zum damaligen Marineminister: "Wäre ich Ihre Frau, Mister Churchill, so würde ich Ihren Kaffee vergiften!" Darauf konterte Churchill: "Und wäre ich mit Ihnen verheiratet, so würde ich diesen Kaffee sofort trinken!"

Loriot (einer der bekanntesten deutschen Humoristen, † 2011) soll das letzte Wort haben: "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen."

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