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Kopfsplitter

Fundgrube

Annalenas Baer-Böcke

aktualisiert am 4.3.2023

Annalena Baerbock Foto: Olaf Kosinsky, 2020-10-30 Annalena Baerbock MdB GRÜNE by OlafKosinsky 2940, CC BY-SA 3.0 DE extern🡽
Annalena Baerbock (GRÜNE) mit Maske bei einer Plenarsitzung des Deutschen Bundestages am 30. Oktober 2020

Annalena Baerbock wurde am 15. Dezember 1980 in Hannover geboren. Sie war als Mitglied bei Bündnis 90/Die Grünen in hohen Parteiämtern tätig und bei der Bundestagswahl 2021 Kanzlerkandidatin. Seit 2013 ist sie Mitglied des Deutschen Bundestages und seit Dezember 2021 im Kabinett Scholz Bundesministerin des Auswärtigen der Bundesrepublik Deutschland. Als Berufsbezeichnung gibt sie Völkerrechtlerin an.

Vorbemerkung
Wer im Internet nach Versprechern und sprachlichen Aussetzern von Frau Baerbock sucht, wird schnell und reichlich fündig. Viele Reden sind so durchsetzt davon, dass bereits der Verdacht aufkam, dass es sich bei diesem Problem um irgendeine Form der Sprachbehinderung handeln könnte. Darüber wollen wir uns nicht lustig machen. Versprecher wie "Fressefreiheit" statt "Pressefreiheit" und "Lasst uns dieses Europa gemeinsam verenden" statt "vollenden" sollen hier also nicht behandelt werden. Aber auch so bleibt noch genug übrig zum Kopfschütteln.

Das erste große Problem, mit dem Baerbock zu kämpfen hatte, war der von ihr veröffentlichte Lebenslauf. Ohne ins Detail gehen zu wollen, stimmte da so manches nicht. Wiederholte Falschangaben der Studienfächer an der Universität Hamburg. Einige angegebene Mitgliedschaften in prestigeträchtigen Organisationen wie Europa-/Transatlantik-Beirat der Heinrich-Böll-Stiftung, Organisation "Hoher Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen" (UNHCR) und German Marshall Fund (GMF) stellten sich nach Überprüfungen eher als Hochstapelei heraus. Da musste mehrfach umformuliert und geschönt werden.

Apropos Verschönerungen. Ministerin Baerbock beschäftigt für ihr Make-up und Haarstyling als persönliche Stylistin Claude Frommen, die eine monatliche Pauschale von 7.500 Euro erhält. Aus Steuergeldern natürlich. Das sind 90.000 Euro im Jahr, die sich in vier Jahren zu unglaublichen 360.000 Euro summieren. Und da dachten wir, dass die Monarchie abgeschafft wäre. Vielleicht ist das aber auch nur die Umsetzung ihrer "feministischen Außenpolitik".

Dann der nächste Bock. Die Grünen-Kanzlerkandidatin musste einräumen, dass sie Nebeneinkünfte aus der Parteiarbeit der Bundestagsverwaltung zu spät meldete. "Das war ein blödes Versäumnis", gab sie kleinlaut zu. Gänzlich ungeniert kassierte sie als Grünen-Vorsitzende einen steuerfreien "Corona-Bonus". Für was? Der Berliner Politikwissenschaftler Oskar Niedermayer sagte dazu dem Handelsblatt:

"Wenn man andere für ihre Nebeneinkünfte kritisiert und selbst welche in nicht unbeträchtlicher Höhe einstreicht und dann auch noch die notwendige fristgerechte Meldung an die Bundestagsverwaltung 'versehentlich' versäumt, darf man sich gerade als Partei mit so hohen Ansprüchen an Transparenz und moralische Integrität wie die Grünen über Kritik nicht wundern."

Und das ist noch richtig höflich ausgedrückt.

Kobold Pumuckl

Schon vorher schoss Annalena den legendären Kobold-Bock am 28.7.2019 im "ARD-Sommerinterview". Auf die Frage eines jugendlichen Zuschauers zur Elektro-Mobilität antwortete sie u. a.:

"Und wir müssen natürlich mit den ganzen Begleiterscheinungen - selbst wenn du das jetzt nicht angesprochen hast zu fragen [unverständlich] - wie Rohstoffe, Kobold, wo kommt das eigentlich her, wie kann das eigentlich recycelt werden, da müssen wir natürlich Antworten geben. Und da gibt es jetzt die ersten Batterien, die auf Kobold verzichten können".

Eigentlich meinte die Politikerin den Rohstoff Kobalt, der für die Herstellung von Batterien verwendet wird. Aber vielleicht passt an dieser Stelle bei Baerbock auch der Begriff Kobold: Kobolde sollen ja dem Menschen gegenüber nicht immer gutwillig und hilfsbereit gestimmt sein.

Annalena Baerbocks Buch "Jetzt. Wie wir unser Land erneuern" erschien am 21.6.2021 im Ullstein-Verlag und schon eine Woche später wurden Plagiate und Urheberrechtsverletzungen festgestellt. Wöchentlich wurden immer mehr wortgleiche Zitate aus anderen Originalwerken bekannt. Der österreichische Medienwissenschaftler und Plagiatsgutachter Stefan Weber veröffentlichte im September 2021 einen abschließenden Bericht mit 100 von ihm gefundenen Stellen. Selbst Baerbocks Co-Vorsitzender Robert Habeck distanzierte sich und meinte, dass die Kritik am Buch ernst zu nehmen sei und dass es ein Fehler gewesen wäre, "Quellen in der Menge nicht auszuweisen". Schließlich wurde der Verkauf des Buches zwar nicht eingestellt, aber es gab auch keine weitere Auflage mehr.

Der Bock der grünen Außenministerin Baerbock am 31.8.2022 in Prag:

"Aber wenn ich den Menschen in der Ukraine das Versprechen gebe: 'Wir stehen zu euch, solange ihr uns braucht', dann will ich das auch halten. Egal, was meine deutschen Wähler denken [im Original 'no matter what my German voters think'], aber ich möchte für die ukrainische Bevölkerung liefern."

Zur Erinnerung und Mahnung folgt der Wortlaut des Eides, den die Ministerin im Deutschen Bundestag leistete.

"Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde."

Aber vielleicht hat Baerbock das mit dem Eidablegen einfach nur zu wörtlich genommen und hat den Eid zu den Akten gelegt - und vergessen.

Bei einem TV-Auftritt am 22.9.2022 wurde sie von ZDF-Moderator Markus Lanz gefragt, was Putin machen könnte, falls er sich in die Ecke gedrängt fühlt. Baerbock:

"Wir müssen die unterschiedlichen Methoden genau analysieren, weil es eben nicht ein Krieg ist, der wie im 19. Jahrhundert geführt ist, mit Panzern alleine."

Wer kennt sie nicht, die Panzerschlachten des vorletzten Jahrhunderts mit Napoleon an der Spitze ganzer Panzerarmeen? Spaß beiseite, aber gepanzerte Fahrzeuge wurden erst ab September 1916 im Ersten Weltkrieg von den britischen Streitkräften eingesetzt.

Raumfahrer

Auf der UN-Klimakonferenz in Scharm el-Scheich (Ägypten) im November 2022 verlor die Völkerrechtlerin nach der historischen auch die geografische Orientierung.

"Heute ist der Moment, wo wir uns ehrlich fragen müssen: Was sind die Folgen für mein Land? Aber auch: Was sind die Folgen für mein Nachbarland oder ein Land, das Hunderttausende von Kilometern entfernt liegt?"

Die Trampolinspringerin greift offenbar nach den Sternen. Die Erde hat einen Umfang von etwa 40.000 km. Ein Land, dass "Hunderttausende von Kilometern entfernt liegt", müsste demnach immerhin auf dem Mond verortet sein.

Der Bock der Außenministerin am 24.1.2023 beim Europarat in Straßburg:

"Wir kämpfen einen Krieg gegen Russland und nicht gegeneinander [im Original 'We are fighting a war against Russia and not against each other']".

Mit diesem kurzen Satz bestätigte Barbock offiziell und ganz nebenbei die russische Sichtweise, dass sich Russland in einem Krieg mit der Nato und dem Westen befinden würde. Das war nicht nur gefährlich, sondern auch anmaßend, weil sie die Aussage gleich für die gesamte Europäische Union tätigte.

Der nächste Bock erfreute die Welt auf der Münchener Sicherheitskonferenz am 18.2.2023. Eine Moderatorin stellte Baerbock die Frage, ob die Ukraine überhaupt jemals sicher sein könne, solange Putin in Russland an der Macht sei. Baerbock antwortete:

"Wenn er sich nicht um 360 Grad ändert: nein [im Original 'If he doesn’t change by 360 degree: no.'"

Stellen Sie sich bitte hin und drehen sie sich einmal um sich selbst. Wo landen Sie dann nach dieser Drehung von 360 Grad? Genau, am Ausgangspunkt. Annalena Baerbock sagte demnach vor einem Millionenpublikum, dass die Ukraine nur sicher wäre, wenn Putin seinen jetzigen Kurs beibehalte, sich also nichts ändere. Und falls Sie nun denken, dass das ein einmaliger Ausrutscher war, dann weisen wir darauf hin, dass die Rechenkünstlerin an zwei anderen Stellen feststellte, dass die deutsche Regierung ihren Kurs bei den Waffenlieferungen "um 180 Grad geändert" habe. In diesem Fall stimmte die Rechnung. Aber danach wiederholte sie noch einmal, dass Putin sich "um 360 Grad ändern" müsste.

Zur Abrundung noch einige Zitate ohne ausführliche Kommentierung:

Über Habeck: "In manchen Dingen sind wir einfach sehr anders. Und dann gibt's natürlich Themen. Vom Hause her kommt er... Hühner, Schweine, weiß nicht, was haste? ... Kühe melken. Ich komm eher vom Völkerrecht."
"Die Angriffe von heute finden ja vor allen Dingen digital statt. Und die liberalen Feinde innen wie außen wissen das gezielt zu nutzen." "Liberale Feinde"? Schnell korrigierte sich die gerade bestätigte Kanzlerkandidatin auf dem Grünen-Parteitag 2021: "Die Feinde der liberalen Demokratie innen wie außen wissen das natürlich gezielt zu nutzen."
"In den 50er Jahren hätte man auch nicht Fräulein gesagt. Und, äh... Doch in den 50er Jahren hat man's gesagt. Man sagt das heute nicht mehr."
"Wir haben einen Moment der Fatigue erreicht." Fatigue bedeutet Müdigkeit. Baerbock warnte bei einem Außenministertreffen des Ostseerates im Mai 2022 vor Kriegsmüdigkeit des Westens!
"Wir sind das größte Land in Europa." Voll daneben. Das ist nämlich mit Abstand Russland.

Leider können wir uns sicher sein, dass noch viele derartige Baer-Böcke folgen werden.

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